Traditionelles Handwerk in Kambodscha

Das traditionelle Handwerk ist in Kambodscha noch allgegenwärtig. Die Kambodschaner ehren es als einen Teil ihrer Kultur. Der Verkauf von Produkten hochwertiger Handwerkskunst hat seinen wichtigen Marktanteil behalten. Wir möchten Ihnen hier keine fertige Tour anbieten, sondern einen Überblick über die wichtigsten Orte des Kunsthandwerkes. Diese Liste ist also nicht vollständig.
Gerne bieten wir Ihnen als Baustein eine zusätzliche Reise zu den Kunsthandwerksstätten, von Ihrem Hauptreiseziel Phnom Penh oder Siem Reap / Angkor.

Silberschmiede in Kampong Luong bei Phnom Penh
(40 km nördlich von Phnom Penh in der Nähe der alten Königshauptstadt Oundong)
Wir verlinken hier auf den Artikel zu Kampong Luong, ein traditionelles Kunstschmiedegemeinde etwa 40 km nordwestlich von Phnom Penh.

Besuch bei den kambodschanischen Silberschmieden


Töpferei und Keramik in Kampong Chhnang
(95 km nördlich von Phnom Penh)
Ärcheologische Funde haben gezeigt, daß die Töpferei in Kampong Chhnang aufgrund der Bodenbeschaffenheit eine über 7.000 Jahre alte Geschichte hat. Es war schon immer ein Frauenberuf, ein zusätzlicher Erwerb zum Reisanbau. Über Jahrtausende haben die Töpferinnen an alten Techniken ohne Töpferscheiben und im Feldbrand (Brennen am offenen Feuer ohne Öfen) festgehalten. Diese uralten Techniken kann man dort auch noch heute besichtigen. 1998 haben sich junge Mädchen in einigen Dörfern in der Nähe der Provinzhaupstadt Kampong Chhnang zusammen geschlossen und mit Hilfe eines deutsches Projektes der Handwerkskammer Koblenz, finanziert durch das deutsche Ministerium BMZ, kleine Keramikzentren geschaffen, in denen seitdem weitergebildet, mit modernen Methoden produziert und verkauft wird. Töpferscheiben und moderne Öfen wurden eingeführt. Dieses wunderbare Beispiel gelungener nachhaltiger Frauenprojekte kann in mehreren Dörfern besichtigt werden. Besucher können sich dabei auch an einer Töpferscheibe ausprobieren.

 

Seidenweben in der Provinz Takeo
(90 km südlich von Phnom Penh)
Das edle Gewerk des Seidenwebens geht auf die Zeit des ersten Khmer-Königreichs, Funan (1.-6. Jh.), zurück. Wahrscheinlich im 2. Jahrhundert kam die Seide aus Indien und möglichweise auch gleichzeitig aus China in die heutige Provinz Takeo. Damals lag hier das Zentrum von Funan und die Seidenweber lieferten für das königliche Herrscherhaus und die frühen Khmertempel die edlen Seidenprodukte. Auch das Seidenweben ist in all seinen Produktipnsphase eine Domaine der Frauen. Etwa 10.000 Seidenweberinnen leben alleine in verschiedenen Dörfern der Provinz Takeo. Der Besuch der Seidenweberdörfer kann mit der Besichtigung des Tempels Ba Phnom (6. Jh.) entlang einer Wasserstrasse, dem Funan-Museum in Angkor Borei, den Tempeln Phnom Chiso und Tonle Bati & Ta Prohm (nicht zu verwechseln mit Ta Prohm in Siem Reap) auf dem Weg von Phnom Penh nach Takeo verbunden werden.

Speckstein-Kunsthandwerk in Pursat
(200 km nordwestlich von Phnom Penh)
In der Nähe der Provinzhaupstadt Pursat gibt es mehrere Dörfer, in denen aus Speckstein Gefäße und vorwiegend religiöse Figuren, vor allem Buddha-Statuen, hergestellt werden. Die Hauptarbeiten, das Meiseln, werden von Männern verrichtet. Das abschließende Aufpolieren verrichten Frauen. Dieser Besuch kann mit der Überlandfahrt von Phnom Penh nach Battambang oder Siem Reap (die längere westliche Route entlang des Sees Tonle Sap) verbunden werden.